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Von Richtern und Shoppingtouren – Die World Dog Show 2017

Die World Dog Show 2017 ist seit Dienstag in Leipzig angesiedelt und macht es sich noch bis heute  hier in Deutschland (9.-12.11.17) gemütlich. Wobei das Wetter alles andere als gemütlich ist – zum Glück findet die Messe in fünf verschiedenen Hallen statt. Dass die World Dog Show (WDS), also die größte Hundeshow der Welt, ein Mal nach Deutschland kommt, war mir bis zum Anfang des Jahres noch neu. Damals habe ich mich nicht sonderlich viel für Messen interessiert – da wusste ich aber noch nicht, wie toll sie (vor allem als Besucher!) sein können. Wir waren für euch vor Ort und haben uns ein wenig umgeschaut.

Auf geht’s

Als wir im Mai mit Freunden darüber geredet hatten, wollte ich da unbedingt hin – wie oft bekommt man schon die Gelegenheit, bei so einer gigantischen Show mitzumachen? Dass wir hinfahren, war also völlig klar. Die Frage war nur, ob ich Darida fürs Richten melden würde. Mit 45€ Meldegebühr in der Jüngstenklasse (sonst so 10-15€), war das kein Schnäppchen. Also habe ich abgewogen, was wohl die bessere Entscheidung war. Im Endeffekt habe ich mich für die Meldung entschieden, denn wenn Darida bei einer so großen Show besteht, ist sie auf jeden Fall Stress resistent.
Kurzerhand machten wir also die Meldungen und mieteten für die Tage eine Wohnung, der nächste Kurzurlaub wurde ebenfalls eingereicht – und die Anspannung stieg stetig an. Für euch hat das (eventuell) den Vorteil, dass ich euch von beiden Blickpunkten berichten kann: ein Mal aus Sicht des Besuchers und dann noch aus Sicht eines (Hunde-) Ausstellers.

Allgemeines

Vor zwei Wochen habe ich euch von unserem Tag auf der Hund und Pferd in Dortmund erzählt und was da so schief gelaufen ist. Unter anderem die Parkplatzsituation war dort echt schlimm. Dort waren aber nicht mal annähernd so viele Hunde gemeldet, wie in Leipzig. Ich hatte die große Befürchtung, dass die Parkplatzsituation also noch schlimmer sein würde. Aber ich habe falsch gedacht. Ich bin total überrascht, wie toll dort alles organisiert war.

Die Parkplatzsituation

Zuerst zum Parken: Wir hatten weder auf der German Winner Show (am Mittwoch) noch auf der World Dog Show (am Freitag) Probleme, einen Parkplatz zu finden. Man wurde von den Mitarbeitern gut durchgeleitet und so war die Suche nach einem Platz recht entspannt.

Warten vor dem Eingang – German Winner Show

 

Der Eingang

Am Eingang wurden die Impfpässe sehr genau kontrolliert, was ich in Dortmund leider, zumindest bei den ausgestellten Hunden, schmerzlich vermisst habe. Natürlich hätte auch hier die Kontrolle etwas gewissenhafter ablaufen können: Die Impfpässe wurden kontrolliert und dann hat der Kontrolleur nochmal in unseren Wagen geschaut, ob wirklich nur drei Hunde drin sitzen. Ob die Transponder-Nummern in den Pässen mit denen der Chips in den Hunden übereinstimmen, wurde nicht kontrolliert. Von Vorteil war aber, dass man nach der Kontrolle ein kleines rotes Kärtchen bekommen hat. Wir wurden also am Mittwoch vor Einlass kontrolliert und konnten am Freitag einfach durch Vorzeigen des Kärtchens durchspazieren. Die Frage die sich hier aber wieder stellt ist, wie leicht kann man dieses System manipulieren?

Die Messehallen

Sich in den Hallen zu bewegen war super entspannt, auch wenn mal mehr Menschen zwischen den einzelnen Ständen unterwegs waren. Es gab viel Platz um auch mal mitten im Weg stehen zu bleiben, ohne jemand anderes in irgendeiner Weise zu behindern. Besonders glücklich war ich darüber, dass sich diese entspannte Anordnung auch in den Ausstellungshallen durchgesetzt hat: Zwischen den einzelnen Ringen war wirklich sehr viel Platz, man konnte also ganz entspannt auch mit mehreren Personen nebeneinander durch die Hallen schlendern, ohne irgendwo hängen zu bleiben oder über einen Hund zu stolpern. Rein theoretisch hätte man dort auch zweispurig mit dem Auto durch fahren können.

Das Shopping-Erlerbnis

Wenn ihr noch ein paar Euros und etwas Zeit übrig habt: fahrt morgen nach Leipzig! Ich habe noch nie so viele tolle Stände gesehen und Produkte von so toller Qualität für einen so niedrigen Preis. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass ich mich nicht wirklich zurückhalten konnte – es ist wirklich viel Geld geflossen.

Von Hundedecken, über tolle Leckerli bis hin zu Accessoires wie Leinen und Halstüchern ist alles für den Hund dabei. Allerdings muss man auch sehr vorsichtig sein, da man schnell überfordert werden kann. Die Fülle an ähnlichen Produkten von verschiedenen Anbietern ist gigantisch!

Ein großer Teil unserer Ausbeute
(Daridas neues Läufigkeitshöschen fehlt auf dem Bild)

 

Ich lege euch – zu eurer eigenen Sicherheit (und die eures Geldbeutels) Maras Survival-Guide für Hundemessen ans Herz. Wenn ihr wie ich seid, werdet ihr sie wirklich brauchen. Einer der wichtigsten Tipps aus dem Guide lautet: Erst gucken, dann shoppen!
Wie gesagt, es sind viele ähnliche Produkte dort zum Verkauf angeboten und ihr werdet euch bestimmt ärgern, wenn ihr von Stand A eine Decke kauft, die es bei Stand B günstiger und vielleicht auch noch schöner (oder weicher!) findet.
Für Maras zweiten Tipp, dass ihr euch vorher den Lageplan anschauen sollt, gibt es hier den Hallenplan für die World Dog Show 2017.
Hier ist übrigens mein ultimativer Tipp, falls ihr nicht so viel Geld ausgeben wollt: fasst nichts an! Alles was ich angefasst habe, war so unendlich weich und kuschelig und mein Portmonnaie von Minute zu Minute schmaler und schmaler. Aber ich habe es nicht bereut und die Mädels mögen die Sachen so sehr, dass mir echt das Herz aufgeht.

Unsere Show-Ergebnisse

Darida wurde nicht nur für die WDS am Freitag gemeldet, sondern auch für die World Club Show des CCD am Donnerstag. Am Donnerstag machte sie auf dem Richtertisch keine wirklich gute Figur, sie stand sehr buckelig und noch dazu hat sich ihr Frauchen ein wenig blamiert, weil sie die Anweisungen des Richters nicht so ganz verstanden hat … Trotzdem gab es ein V und Platz 3 für das kleine Mäuschen. Der Bericht des Richters war durchweg positiv und sehr niedlich formuliert. Der letzte Satz auf dem Richterbericht lautet “proud of it’s tail” – also “stolz auf ihr Schwänzchen”, weil sie im Ring immer wie verrückt wedelt.

Höchste Konzentration im Ring – links Nicole mit Nia

 

Der Freitag fing für sie dann aber direkt schon ganz blöd an: Nach dem Aufstehen musste sie sich übergeben (übrigens auch Donnerstag schon ein Mal kurz im Ring) und ihr Fressen mochte sie auch nicht. Darida ist vor knapp 1,5 Wochen zum ersten Mal läufig geworden und dementsprechend fühlte sie sich scheinbar überhaupt nicht wohl damit, auch noch in den Ring zu müssen. Normalerweise steht sie auf dem Boden nämlich total klasse, super gerade Rückenlinie und ganz entspannt. Gestern war sie sehr wuselig und stand auch auf dem Boden stark buckelig. Hinzu kam, dass sie auch noch beim Laufen nicht sonderlich gut aussah, den Rücken zog sie immer wieder hoch. Auf dem Richtertisch dann das gleiche – obwohl ich der Richterin Barbara Müller hier ein dickes Lob aussprechen muss: sie war so lieb zu Darida, ganz vorsichtig und hat behutsam auf sie eingeredet. So einen tollen Umgang mit den Tieren habe ich bisher selten gesehen. Darida erlief sich auch am Freitag ein V, allerdings ohne Platzierung.
An beiden Tagen konnte ich die Beurteilung gut nachvollziehen und war sogar überrascht, wieso die Formwertnoten noch recht gut ausgefallen sind, obwohl sie sich eben nicht toll präsentiert hat. Ich bin also zufrieden und super stolz auf mein kleines Monsterchen. Zudem haben wir etwas gelernt: Auch wenn wir das Meldegeld relativ früh bezahlen müssen: wenn Darida läufig sein sollte, werden wir sie nicht wieder ausstellen.

Schmutzige Angelegenheit: Die Hygiene

Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, sind die Hallen bei knapp 31.000 gemeldeten Hunde (exkl. Besucherhunde) extrem überfüllt. Trotz des Anbietens vieler Löseplätze für die Hunde, legen leider einige Besitzer nicht wirklich viel Wert darauf, ihre Hunde zwischen den Shows auch mal nach draußen zu bringen.
So passiert es eben, dass auf Shows überall Pfützen und manchmal auch Häufchen mitten in den Hallen zu finden sind. Ich kann es nicht nachvollziehen, wieso man sich nicht schnell etwas Papier holt, um die Pfützen wegzuwischen oder sich einen Kotbeutel nimmt und das Häufchen aufhebt. Immerhin ist es nicht nur ekelig, sondern auch gefährlich, wenn beispielsweise Kinder über die ohnehin schon rutschigen Böden laufen, bilden Pipipfützen eine noch größere Gefahr – und sind auch noch ein bisschen mehr ekelig.
Bei der World Dog Show wurde einiges getan, um so etwas zu vermeiden. Statt einem einzigen Löseplatz, wie es bei anderen Messen häufig der Fall ist, gab es viele verschiedene, die man nutzen konnte. Zudem haben die Veranstalter die Säulen in den Hallen mit Klarsichtfolie eingepackt. Ich frage mich nur, wer auf die Idee kommt, seinen Hund an die Säule pinkeln zu lassen.

Fazit

Wie üblich bekommt ihr hier noch ein kurzes Fazit von mir. Obwohl viele viele Hunde und Aussteller da waren, war die WDS wirklich ziemlich entspannt. Ich hatte zudem befürchtet, die Hunde würden total aufgedreht sein, aber das war nicht der Fall. Die meisten Hunde waren total entspannt – teilweise sogar freudig – im Ring oder auch in ihren Boxen, während sie auf ihren Einsatz gewartet haben. Hier ein Beispiel:

Natürlich gab es auch da Ausnahmen, da einige Hunde sehr aggressiv reagiert haben (am Freitag wurde sogar ein Chinese Crested von einem größeren Hund gebissen) und deren Besitzer sich nicht in der Schuld sahen.

Man muss, wie so oft im Leben, gut aufpassen und im Zweifelsfall seinen Hund einfach Zuhause lassen. Hayley zum Beispiel hat die letzten Tage bei “Oma” verbracht, da ihr der Trubel und die Masse an Hunden sicherlich zu viel geworden wäre. So konnte sie entspannt auf dem Sofa kuscheln und sich hier und da einige Leckerli erschleichen, das ist für eure Hunde evtl. auch eine Alternative.
Trotz allem würde ich immer wieder zur WDS gehen, wenn sie zu uns nach Deutschland käme. Ob ich nochmal ausstelle, weiß ich nicht. Das Meldegeld verdoppelt sich nämlich nahezu in den höheren Klassen und da so viel Konkurrenz auf ihren Wuschelpfoten unterwegs ist, wird es auch nicht wirklich leichter.Zudem hätte ich mir einen Richterbericht gewünscht, da wir nur eine Formwertnote bekamen. Natürlich dauert es länger, so einen Bericht zu schreiben, aber zumindest mir fehlt ohne diesen das Feedback, um zu lernen, was wir verbessern müssen. Außerdem finde ich das Meldegeld auch viel zu hoch, dafür dass man eben nur eine Formwertnote bekommt.
Kurz und knapp: Shoppen und gucken auf jeden Fall, den Hund zur Show melden, nicht unbedingt. Es sei denn ihr wollt ganz unbedingt den Titel.
Falls ihr Zeit und Lust habt, solltet ihr die Chance trotzdem nutzen und heute noch zur Messe fahren. Ich persönlich fand es super, einfach stundenlang von Stand zu Stand zu schlendern und mir alles anzugucken. Wer nicht auf Shopping steht, wird aber bei diesem Tagesablauf sicherlich gelangweilt sein. 
 
Bis bald,
 
eure Cavaliermädchen!
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1 Kommentar

  • Reply Cavaliermädchen - Ein aufregendes Jahr geht zu Ende – Leb‘ Wohl 2017

    […] ein oder anderen Glas Sekt oder daran, dass wir unsere Tage auf Ausstellungen (unter anderem der World Dog Show) verbrachten, aber diese Tage waren für mich mehr als Gold […]

    25/03/2018 at 18:13
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